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Die 3 Säulen der Nachhaltigkeit

In unserem ersten Artikel behandeln wir die Prinzipien der Nachhaltigkeit und wie wir darauf Einfluss nehmen!

Von der breiten Masse wird Nachhaltigkeit immer nur auf den ökologischen Aspekt und Grundgedanken reduziert, allerdings fußen seit neuesten Erkenntnissen in der Tourismuswissenschaft, alle Anstrengungen der Nachhaltigkeit auf 3 wesentlichen Säulen:

1. Ökologie (Umwelt und Ressourcen)

2. Ökonomie (Wirtschaft und Kapital)

3. Soziales (Kultur und Gesellschaft)

 

Was ist nun die genaue Definition dieser 3 Säulen und wie nimmt der Mensch Einfluss darauf?

Beginnen wir mit der geläufigsten aller 3 Säulen, der Ökologie.

Die Ökologie befasst sich mit dem Natur- und Artenschutz und dem Schutz der natürlichen Ressourcen, welche wiederum das Grundkapital einer funktionierenden Zivilisation und des Lebens ist. Durch Ausbeutung und Zerstörung unseres Planeten, zerstören wir eben auch gleichzeitig unser Grundkapital wie sauberes Wasser, funktionierende Ökosysteme, intakte Lebensräume und die Artenvielfalt.

Die zweite Säule der Nachhaltigkeit ist die Ökonomie.

Hierbei stellt sich immer die Frage, ob wirtschaftliches Wachstum und Nachhaltigkeit sich nicht widersprechen?

Das Ziel einer nachhaltigen Ökonomie sind stabile, leistungsfähige und ethisch handelnde Unternehmen. Durch langfristiges Denken sichern diese Arbeitsplätze und damit stabile Löhne und eine stabile Kaufkraft, welche wiederum dem Allgemeinwohl und dem Sozialsystem zugutekommt. Weiters können durch neue Konzepte, Technologien und Arbeitsweisen die Kosten und Ressourcen geschont und gleichzeitig die Produktivität erhöht werden. Zusätzlich profitieren Unternehmen und die gesamte Volkswirtschaft durch Förderung und Weiterbildung der Mitarbeiter, da dadurch langfristig der Bestand an qualifizierten Mitarbeitern gesichert wird. Auch die Ethik spielt in der Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle. Ethisch zu handeln bedeutet auf unlauteren Wettbewerb, korrupte Systeme, Preisabsprachen oder Diskriminierung zu verzichten.

Daraus resultiert folglich, dass eine Wirtschaft, die nur auf Gewinnmaximierung und Kostenminimierung ausgerichtet ist, auf lange Sicht zur Belastung für Ökosysteme und die Gesellschaft wird.

Und damit sind wir beim sozialen Aspekt nachhaltigen Denkens. Dieser umfasst die soziale und materielle Infrastruktur, die Lebensweise und -qualität, Abschaffung der Armut, faire Arbeitsbedingungen, Bildung, Schutz der Bevölkerung, Frieden, Erhaltung der Kultur, Sprache und Lebensweise.

Welchen weitreichenden Einfluss hat die Umweltzerstörung auf jeden Einzelnen?

Gehen wir vom weltweiten Tourismus aus, lässt sich unser Grundgedanke folgendermaßen erklären: Das Grundkapital und der häufigste Beweggrund einer Reise ist die Natur und Kultur einer Reisedestination. Beispiele hierbei sind das Mittelmeer, die europäischen und neuseeländischen Alpen, die Savanne Afrikas, das Colorado Plateau Nordamerikas etc.

Durch Zerstörung und Ausbeutung eben dieser Naturräume, nehmen wir dem Tourismus in diesen Regionen das Grundkapital und gleichzeitig dem Reisenden seinen Beweggrund zu einer Reise.

Die negativen Auswirkungen der Umweltzerstörung beschränken sich dabei aber natürlich nicht nur auf die Leistungsfähigkeit der Tourismuswirtschaft.

Sollte beispielsweise aufgrund des Klimawandels der Meeresspiegel um 2 Meter steigen, werden viele Küstenregionen der Erde verschwinden oder unbewohnbar werden. Dadurch muss die Bevölkerung langfristig abwandern, wodurch es zu humanitären Krisen und Konflikten kommen wird, welche globale Auswirkungen wie Kriege, Hungersnöte etc. haben werden.

Auch die Alpen sind massiv vom Klimawandel und seinen Folgen betroffen. Fachleute prognostizieren bei gleichbleibender Entwicklung der Treibhausemissionen und der damit einhergehenden Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts einen Anstieg der Schneefallgrenze bis zu 800m. Dies wäre für viele Skigebiete und damit auch für die Bevölkerung der Alpentäler eine Katastrophe, zumal hier der Großteil der Wertschöpfungskette vom Wintertourismus abhängig ist.

Wie will Natur. Welten. einen Beitrag leisten um diese Entwicklung zu beeinflussen?

Wir sind davon überzeugt, dass ein nachhaltiger Tourismus auf lange Sicht, immer positive Auswirkungen auf Gesellschaft, Natur- und Tierwelt haben kann. Naturreservate, Nationalparks, Tiergehege, Forschungseinrichtungen und Aufzuchtstationen werden in den meisten Fällen vor allem auch mit Eintrittsgeldern von Touristen finanziert. Oftmals hängen sogar der gesamte Arbeitsmarkt und die Wertschöpfung einer ganzen Region an den Tourismusangeboten rund um Naturparks, Stränden, Kulturgütern etc. Zum Problem wird es meist erst, wenn die lokalen Ressourcen zu Gunsten der Tourismuswirtschaft ausgebeutet werden.

Daher haben wir von Natur. Welten. uns zum Ziel gesetzt, dem weltweiten Over-Tourism mit alternativen Reiseideen und Reiserouten zu begegnen. Das bedeutet im Detail, dass wir unseren Fokus auf individuelle Reiseideen richten, bei welchen das Naturerlebnis im Vordergrund steht. Zusätzlich möchten wir unseren Kunden sinnvolle und qualitativ hochwertige Alternativen zu den gewohnten Tourismus Hotspots und Hauptreisezeiten bieten.

Parallel dazu sind wir aktuell auch am Aufbau eines Partnernetzwerks mit Unterkünften, welche sich der Umsetzung eines nachhaltigen Tourismus verschrieben haben.

Um für unsere Kunden die größtmögliche Transparenz zu gewährleisten, unterzieht sich jeder unserer Partnerbetriebe einer Bewertung anhand eines Fragebogens mit 9 Kriterien, welche von uns ausgearbeitet wurden. Die jeweilige Bewertung kann auf unserer Website eingesehen werden.

Ziel ist es, dass sich Natur. Welten. gemeinsam mit seinen Partnern in Bezug auf nachhaltiges Denken und Handeln weiterentwickelt und den Weg in eine nachhaltige und grüne Zukunft gemeinsam beschreitet.

Quellen:

Gabriele Augsbach, Tourismus und Nachhaltigkeit, 1.Aufl. 2020, Springer Gabler Verlag

Deutscher Alpenverein, Klimawandel im Alpenraum, www.alpenverein.de