keyboard_arrow_down

Reisen und Nachhaltigkeit ein Widerspruch?

Unsere Tipps um nachhaltiger zu Reisen.

Bei einer Reise denken wir an fremde Kulturen und Abenteuer die uns einen neuen Blick auf unseren Planeten verschaffen und unseren Horizont erweitern. Doch gleichzeitig verbinden wir mit Reisen seit geraumer Zeit auch Umweltbelastung und Klimaveränderung, da wir durch unser Fernweh den Planeten nachhaltig verändern und langfristig schädigen.

Kurzfristig wird es in naher Zukunft leider keinen einfachen Ausweg aus diesem Dilemma geben, es sei denn wir finden zeitnah einen Energieträger der regenerativ ist und gleichzeitig die Umwelt und das Klima nicht belastet.

In der Zwischenzeit könnt ihr aber einige einfache Tipps beachten um eure Reisen nachhaltiger zu gestalten und den CO2-Fußabdruck zu minimieren.

 

Wir von Natur. Welten. nehmen uns bei jeder Reise die wir für euch organisieren folgende Punkte zu Herzen und versuchen gleichzeitig eure Reise zu einem ganz besonderen Erlebnis machen.

 

Transportmittel und Gepäck

Die Wahl des richtigen Transportmittels ist entscheidend für das Ausmaß eures CO2-Fußabdrucks. Bei Inlandsstrecken empfehlen wir immer die Reise per PKW, Bus oder Bahn. Eine Flugreise macht erst bei längeren Strecken wirklich Sinn, da Flüge einen erheblichen Einfluss auf die Treibhausgasemissionen haben.

So kann beispielsweise in Europa bequem die Bahn genutzt werden. Bei Interkontinentalreisen wie nach Neuseeland oder in die USA ist der Flug natürlich die einzige Alternative, allerdings kann im Reiseziel wiederum auf die öffentlichen Verkehrsmittel oder den Mietwagen umgestiegen werden.

Achtet auch auf die Menge eures Gepäcks, denn je schwerer der Koffer, desto weniger nachhaltig könnt ihr reisen. Mit mehr Gepäck verursacht ihr einen höheren Treibstoffverbrauch und ihr seid über die gesamte Reise viel unflexibler.

 

Reisedauer

Auch die Reisedauer spielt bei eurem CO2-Ausstoß eine wichtige Rolle. Je länger die Reisestrecke ist, desto länger sollte auch der Aufenthalt sein, denn je weniger Flüge desto besser. Es stellt sich die Frage ob es sinnvoll ist nur für 2 Tage nach London zu jetten oder lieber einen längeren Aufenthalt zu planen und das Land intensiv zu bereisen. Der Urlaubseffekt stellt sich zumeist ohnehin erst nach 3 Tagen ein.

Ein guter Ansatz ist hierzu folgende Faustregel:

Ab 700 km Reisestrecke: Mindestaufenthalt 8 Tage

Ab 2000 km Reisestrecke: Mindestaufenthalt 15 Tage

 

Urlaubsdestination

Einer der wichtigsten Punkte bei einem Urlaub ist natürlich die Reisedestination. Wir legen viel Wert darauf hochtouristische Destinationen zu vermeiden und stellen bei jeder Reise das Naturerlebnis in den Vordergrund. Überlaufene Regionen räumen dem Naturschutz meist keinen großen Stellenwert ein. Dies macht sich überwiegend in der übermäßigen Bodenversiegelung, der hochgradigen Bebauung und dem immensen Ressourcenverbrauch mit seinen ökologischen Folgen bemerkbar. Zusätzlich gibt es oft soziale Probleme wie Abwanderung der Bevölkerung aufgrund hoher Mietpreise oder Verlust der kulturellen Wurzeln.

 

Natur und Tiere

Die Nationalparks und Tierauffangstationen leben von Ihren Besuchern. Ohne Sie wäre eine Aufrechterhaltung des Artenschutzes oft nicht möglich. Die vielen Park-Ranger, die Infrastruktur wie Toiletten und Campingplätze, die Sicherheitsvorkehrungen gegen Wilderei oder die Naturschutz-Initiativen samt Forschung werden eben aus diesen Eintrittsgeldern finanziert.

Die Natur- und Tierwelt spielt bei jeder unserer Reisen eine wesentliche Rolle, dadurch möchten wir unsere Kunden für die Notwendigkeit des Natur- und Artenschutzes sensibilisieren. Tierbeobachtungen, Wanderungen oder Radtouren sind eine optimale Möglichkeit um die Natur zu erkunden und die Tiere in freier Wildbahn zu erleben.

Hier gilt allerdings auch, weniger ist mehr. Besser eine geführte Wanderung mit einem Ranger buchen, als eine Offroadtour in einem Jeep, zumal der Ranger meist auch über Brutplätze von Tieren wie Schildkröten oder Vögeln Bescheid weiß.

 

Hotels und Unterkünfte

Wenn möglich greifen wir auf landestypische Unterkünfte oder Öko-Hotels zurück, welche von Einheimischen betrieben werden (Run-By-Locals). Die regionale Baukultur passt sich überwiegend den klimatischen Bedingungen an, wodurch Ressourcen wie Strom (Klimaanlage) oder Brennstoffe (Heizung) geschont werden. Diese Betriebe verschreiben sich auch ökologisch vertretbaren Kriterien und sind meistens entsprechend zertifiziert.

Öko-Hotels verwenden überwiegend saisonale und regionale Lebensmittel und kaufen beim Bauern oder auf dem Markt im Ort, wodurch die heimischen Betriebe gefördert werden. Im Gegensatz dazu kaufen All-Inclusive Hotels meist billig zu und legen selten Wert auf Müllvermeidung oder nachhaltige Kreisläufe.

Hotels schaffen in erster Linie wichtige Arbeitsplätze und sind in vielen Regionen die einzige Einkunftsquelle für die Einheimischen, welche damit Ihre Familien ernähren und die Schulbildung ihrer Kinder finanzieren.

 

Verhalten vor Ort

Um das Reiseziel so intensiv wie möglich zu erleben, setzt euch bereits vor der Abreise mit dem Land, seiner Kultur und der Natur auseinander. Vor Ort solltet ihr immer den Grundsatz „Buy-Local“ beachten. Das bedeutet die Waren des täglichen Gebrauchs in lokalen kleinstrukturierten Supermärkten zu kaufen oder beim Restaurantbesuch, auf regionale und saisonale Küche zu achten. Es geht im Wesentlichen darum, in einzelnen Landesteilen regionale Wertschöpfungsketten aufzubauen.

Oft sind es Kleinigkeiten die einen großen Effekt haben. Dazu zählt auch die Verwendung von Glas statt Plastik oder die Müllvermeidung indem ihr unverpackte Lebensmittel vor Ort kauft. Aber auch Handtücher mehrmals verwenden und kurzes Duschen um Wasser und Strom zu sparen zählen dazu.

 

Soziale Verantwortung

In vielen Urlaubsorten gibt es mittlerweile die Möglichkeit sich persönlich einzubringen. Mit eurer Hilfe können zum Beispiel Brunnen gegraben, Schutzanlagen für Tiere gebaut oder ein Waldgebiet aufgeforstet werden. Der Vorteil ist, ihr lernt die Einheimischen besser kennen und gleichzeitig bewirkt ihr etwas Gutes für die Umwelt und die Menschen vor Ort.

 

Digitalisierung

Die digitale Welt bestimmt längst unseren Alltag, warum also nicht auch im Urlaub. Reisepläne, Straßenkarten, Tickets etc. können digital bereitgestellt und gespeichert werden, dadurch wird während der Reise oder bei der Reiseplanung, unnötiger Müll und Papierverbrauch vermieden.

Wir bei Natur. Welten. arbeiten voll digital und stellen alle unsere Reiseunterlagen digital zur Verfügung. Zudem versuchen wir beim gebuchten Transportmittel darauf zu achten, dass euch ein geeigneter Internet-Zugang zur Verfügung steht. Dies beginnt beim Hotel und endet beispielsweise beim Mietauto, damit aus dem Mobiltelefon oder Tablet schnell ein Navigationsgerät wird.

 

Unser Fazit

Der Tourismus wird immer in gewissem Maße zum Klimawandel beitragen, für viele Regionen dieser Erde bietet er, in einem verträglichen Ausmaß, aber auch eine echte Chance für Mensch und Natur.

Für uns als Reiseveranstalter, sind die Senkung der verursachten Emissionen, der Umweltschutz und ein wertvoller Beitrag zur regionalen Wertschöpfung im Reiseland die langfristigen Ziele.

Mit der Hilfe jedes Einzelnen, vom Reisegast selbst, bis zum Hotel und allen Dienstleistern, ist langfristig eine wesentlich grünere Zukunft möglich.

 

Quellen: wwf.at, Artikel: Wie Sie Ihren Urlaub ökologisch verträglich gestalten | www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr-laerm/emissionsdaten#grafik